Hallo Welt! – Die Pegasuszentrum-Mediathek

Hallo Welt – das ist in der Regel der erste Eintrag auf einer Internetseite, der zeigt, dass man nun auch weltweit verfügbar ist.

Also Rufen wir in diesem ersten Beitrag einmal „Hallo Welt“ und eröffnen damit ein Informationsportal für unser und ihr Pegasuszentrum, selbst gespannt, was wir hier zukünftig so alles unterbringen werden.

Sie werden hier zukünftig Texte zu unseren Ausbildungen – Heilpraktiker, Psychotherapie und Counseling – finden.
Ebenso Ausbildungen und Workshops, die wir mit unseren Partnern und Partnerinnen anbieten, Proben zu unseren Produkten und Buchrezensionen.
Außerdem aktuelle Informationen rund um alternative Beratungs- und Behandlungsmethoden für Körper, Geist und Seele.

Insofern wünschen wir Ihnen viel Spaß auf diesen Seiten und freuen uns, wenn Sie ab und an mal vorbeischauen und, wenn es Ihnen gefällt, uns empfehlen.

Hallo Welt!

Suizid & Gesetzeskunde

Suizid, Schuldunfähigkeit, Betreuung und das HPG

Die Verfassung der Psyche ist entscheidend für unser Wohlbefinden. Anders als bei körperlichen Symptomen, sind seelische Symptome nicht zu sehen, was sowohl ihre Behandlung als auch den Umgang mit Ihnen erschwert und manchmal unmöglich macht.

Daher ist bei psychischen Erkrankungen immer auch auf die Möglichkeit der Selbsttötung zu achten, die es für Sie als Therapeut zu verhindern gilt.
So gibt es zum einen (statistisch gesehen) bestimmte Symptome, Menschengruppen und andere Voraussetzungen, die die Wahrscheinlichkeit einer Suizidabsicht steigen lassen. Diese zu kennen gehört – neben dem Wissen über die Erscheinungsformen der psychischen Störungen – genauso zum Fachwissen eines Therapeuten.

Besonders auffällig für Suizid sind Menschen, die Suizid bereits in der Familie erlebt haben, die sich in einer Suchtproblematik befinden oder andere Krisenzeiten erleben. Ebenso begünstigen natürlich alle psychischen Erkrankungen den Wunsch, aus dem Leben zu scheiden. Besonders zu erwähnen sei hier natürlich die Depression, besonders zu Beginn und beim Abklingen. Generell kann gesagt werden, dass Zeiten, in denen Menschen sich einsam, oder wertlos fühlen auch von Gedanke an Suizid begleitet werden können.

Als Therapeut ist es Ihre Aufgabe, Suizidabsichten, besonders natürlich, wenn sie offen geäußert werden, ans Licht zu befördern, anzusprechen und besonders ernst zu nehmen. Alle andere kann Ihren Gesprächspartner allenfalls in seiner Absicht bestärken. Anzeichen für Suizidabsichten sind im Besonderen Aggressionen, die nicht gelebt oder gar gegen sich selbst gerichtet werden. Im weiteren Verlauf kann es sein, dass Suizidgedanken sich aufdrängen und nicht mehr steuerbar sind. Auch eine Einengung der Welt des Patienten, besonders seiner sozialen Kontakte sind ein Hinweis darauf, dass er sich auf den Suizid vorbereitet.

Schlussendlich können Sie als Therapeut einen Suizid nicht zu 100% verhindern. Wenn allerdings alle Zeichen dafür sprechen, der Patient also seine Suizidabsichten konkret äußert, sind Sie verpflichtet, ihn einer stationären Behandlung zuzuführen, auch gegen seinen Willen.

Die Möglichkeiten, die Sie (nicht nur) als Therapeut haben, mit selbst- oder fremdgefährlichen Menschen umzugehen, sind gesetzlich geregelt. Einweisen darf nur die Ordnungsbehörde, in der Regel ist das die Polizei. Sie darf einen Menschen einer Untersuchung zuführen, die dann festzustellen hat, ob eine Einweisung erforderlich ist. Zur vorläufigen, dauerhaften Verwahrung in einer Klinik bedarf es in der Regel spätestens einen Tag später der Zustimmung des Amtsgerichtes. Dies wird von der entsprechenden Klinik geregelt. Ihnen bleibt nur, im Notfall die Polizei zu verständigen.

Ein weiteres Gesetz regelt die Schuldunfähigkeit oder die verminderte Schuldfähigkeit. So können z.B. eine Schizophrenie oder ein Wahn, schwere affektive oder auch neurotische Störungen zu dem Schluss führen, dass ein Mensch zum Zeitpunkt einer Tat nicht zurechnungs- und somit auch nicht oder nur teilweise schuldfähig war. Dies ist in den §§ 20 und 21 geregelt.

Nicht immer muss aus einer solch schweren Störung eine Straftat entstehen. Eine weitere Maßnahme ist die Betreuung. Wenn offensichtlich ist, dass ein Mensch bestimmte Teilbereiche seines Lebens oder gar sein ganzes Leben nicht mehr alleine bewältigen kann, steht die Möglichkeit der Betreuung zur Verfügung. Die Anregung zur Betreuung kann jeder geben. Um eine Betreuung einzuleiten müssen ein Sozial- und ein ärztliches Gutachten vorliegen, sowie eine Anhörung des Betroffenen stattfinden. Erst danach kann ein Betreuer eingesetzt werden. Dies kann ein Familiemitglied, ein Freund oder auch ein professioneller Betreuer sein.

Das wichtigste Gesetz für die Überprüfung jedoch ist das Heilpraktikergesetz. Es wurde im Jahre 1939 neu verfasst und ursprünglich war gedacht, den beruf des Heilpraktikers damit auslaufen zu lassen. Im Jahr 1992 wiederum wurde das recht auf eine Überprüfung, eingeschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie, gerichtlich festgelegt. Prinzipiell besagt das HPG, dass jeder, der nicht als Arzt zugelassen (bestallt) ist, Krankheiten feststellen, Lindern und heilen darf, wenn er sich der entsprechende Überprüfung unterzieht und damit zeigt, dass er „keine Gefahr für die Volksgesundheit“ darstellt. Das Praktizieren im Umherziehen ist davon ausgeschlossen, heißt, Sie benötigen Praxisräume, in denen Sie Ihre Patienten empfangen können. Das Praktizieren ohne Erlaubnis ist unter Strafe gestellt, 2500 Euro Geldstrafe und bis zu einem Jahr Gefängnis.

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Alkohol und Abhängigkeit

Alkohol, Cannabis, Medikamente & andere Abhängigkeiten

Man spricht heute nicht mehr von Sucht, sondern allgemein von Abhängigkeit. Eine stoffliche Abhängigkeit kann von verschiedensten Genussmitteln, Medikamenten oder auch anderen Stoffen, wie Kleber, etc. bestehen.

Ein Abhängigkeitssyndrom ist durch starkes Verlangen, Kontrollverlust und körperliche Entzugssymptome, Toleranzentwicklung, Einengung auf den Substanzgebrauch und Fortsetzung des Konsums trotz körperlicher oder psychischer Schäden gekennzeichnet.

Alkohol spielt hier bei uns mit 1,5 Mio. Abhängigen die größte Rolle, wobei Cannabis (Haschisch) ebenso auf dem Vormarsch ist, besonders bei Jugendlichen oder sogar schon Kindern. Bei den Medikamenten sind die Benzodiazepine am häufigsten.

Eine Rolle bei Abhängigkeiten spielen genetische Faktoren, Lernfaktoren und natürlich soziale Faktoren wie Gruppenzugehörigkeit eine große Rolle.

Die Therapie erfolgt in vier Phasen. Zunächst muss ein Kontakt von beiden Seiten gewünscht und hergestellt werden. Danach kommt es zur Entgiftung des Körpers und zur Entwöhnung. Schließlich folgt die Nachsorgephase zur Stabilisierung. Allerdings ist eine solche Entziehung oft nicht erfolgreich und die Betreffenden werden Rückfällig.

Nicht selten spielen andere psychische Störungen, wie Angst oder Depression, aber auch Belastungssituationen eine Rolle.

Bei Alkohol unterscheidet man (nach Jellinek) vier Phasen, die sich über Jahre ziehen können. Angefangen mit einer leichten Gewöhnung (1), die sich bis zum Anlegen von Vorräten steigert, wobei auch schon Gedächtnislücken auftreten können (2), bis zur Zunahme des Konsums mit Toleranzentwicklung und morgendlichem Trinken (3) steigert sich die Sucht dann in eine Intoleranz bis hin zum Delir und Psychosen (4).

Außerdem unterscheidet man 5 Arten von Trinkern (nach Jellinek), so den Konflikttrinker (Alpha), den Wochenendtrinker (Beta), den süchtigen (Gamma), den gewohnheits- (Delta) und Quartalstrinker (Epsilon). Der süchtige- und Quartalstrinker hat dabei einen Kontrollverlust. Der süchtige Trinker ist teilweise, und der Gewohnheitstrinker gar nicht mehr abstinenzfähig.

Bei starkem Alkoholkonsum kann es dabei auch zu psychischen Beeinträchtigungen kommen, so z.B. zu einem Delir oder auch zu Psychosen (Eifersuchtswahn, Alkoholhalluzinose). Bei 10% tritt die lebensbedrohliche Wernecke-Enzaphalopathie (Vitamin B1-Mangel) auf, die in ein Korsakow-Syndrom übergehen kann.

Die Therapie kann sowohl psychotherapeutisch als auch unterstützend medikamentös erfolgen. Eine Langzeittherapie kann bis zu 6 Monaten dauern.

Zu den Opioiden zählen Heroin und Morphium. Sie führen zu einem euphorischen Rausch und machen sehr schnell abhängig. Bei Entzug kommt es zu grippeähnlichen Symptomen. Der Entzug kann kalt (abrupt) oder medikamentös erfolgen.

Cannabis führt in erster Linie zu einer gehobenen Stimmung und macht vermutlich nur psychisch abhängig. Auch hier kann es zu psychischen Langzeitstörungen kommen.

Kokain führt zu Wachheit und gesteigerter Leistungsfähigkeit, die allerdings nur für kurze Zeit (Minuten bis Stunden) anhalten. Ecstasy führt zu einem Glücksgefühl. Besonders bei Ecstasy werden immer wieder Organausfälle und neurotoxische Symptome beobachtet. Während Kokain körperlich abhängig macht, geht man bei Amphetaminen von einer psychischen Abhängigkeit aus.

Halluzinogene (LSD, Pilze) führen zu optischen und akustischen Halluzinationen verschiedenster Art. Diese können als angenehm empfunden werden, allerdings auch zu einem Horrortrip führen. Auch hier können Langzeitschäden (Psychosen) auftreten und es kann zu Flashbacks kommen (der Rauschzustand tritt erneut ohne Einnahme auf).

Lösungsmittel führen zu einem euphorischen Rausch bis hin zur Bewusstlosigkeit und Organversagen.

Benzodiazepine, Barbiturate und Chlometiazol sind die am häufigsten verschriebenen Medikamente. Sie werden nicht selten auch zur Selbstmedikation eingesetzt und können zu Versagen der vitalen Funktionen bis hin zum Atemstillstand führen. Sie dürfen NICHT ABRUPT entzogen, sondern müssen ausgeschlichen werden.

Schließlich zählt Tabak auch zu den suchterregenden Mitteln. Die Abhängigkeit ergibt sich ebenso aus den Kriterien für andere Suchtmittel (s.o.). Tabaksucht kann sowohl Verhaltenstherapeutisch als auch durch Medikamente (bspw. Pflaster) behandelt werden.

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Störungen bei Kindern und Jugendlichen

Entwicklungsstörungen, ADHS & Co.

Als erstes ist bei den psychischen Störungen im Kindesalter die Intelligenzminderung zu nennen. Sie kann vor der Geburt (durch Rauchen, Drogen, etc.), während der Geburt oder auch nach der Geburt (Krankheiten, Tumore) entstehen. Sie ist jedoch in 50% der Fälle nicht bekannt. Je nach Grad der Minderung ist ein selbstständiges Leben noch möglich (IQ 50-85) oder eine Betreuung notwendig. Auszuschließen sind hier Demenz oder Autismus, die ähnliche Symptome aufweisen können.

Weiterhin gibt es die Entwicklungsstörungen. Im weitesten Sinne sind hierunter alle wesentlichen Abweichungen vom Entwicklungsverlauf eines gesunden Kindes gemeint, also z.B. in der motorischen, sprachlichen, geistigen oder seelischen Entwicklung. Mitunter wird bei der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt eine solche Entwicklungsstörung erkannt. Diese Vorsorgeunter-suchungen finden in bestimmten Altersstufen statt und umfassen auch eine Untersuchung des Hör- und Sehvermögens. Je nach Störung werden verschiedene weitere Vorgehensweisen empfohlen. häufig sind nicht alle o.g. Bereiche im gleichen Maße gestört bzw. in ihrer Entwicklung verzögert. Man spricht dann von „Teilleistungsstörung“.

Von Umschriebenen Entwicklungsstörungen spricht man, wenn eine Störung im entsprechenden Bereich nicht durch Intelligenzminderung oder sensorische Beeinträchtigungen zu erklären ist. Diese können im sprachlichen Bereich, im schulischen Bereich (bspw. Legasthenie) oder im motorischen Bereich (Fein-, Grobmotorik) sein.

Unter tiefgreifenden Entwicklungsstörungen wird besonders der Autismus beschrieben. Hervorzuheben sind der Kanner- und der Asperger-Autismus. Der Kanner-Autismus manifestiert sich vor dem 3. Lebensjahr, die Sprache entwickelt sich kaum, ebenso finden kaum soziale Aktivitäten statt. Die Intelligenz ist hier oft gemindert.

Anders der Asperger-Austismus. Hier findet i.d.R. eine normale Entwicklung statt, allerdings sind die sozialen Interaktionen ähnlich wenig ausgeprägt wie beim Kanner-Autismus. Oft kommt es zu Spezial-Fertigkeiten (Telefonbuch auswendig Lernen o.ä.). Der Autismus ist wenig erforscht, deshalb sind Beschreibungen hierüber keine absolut gültigen.

Das ADHS-Syndrom entsteht im Kindesalter und betrifft mehr Jungen als Mädchen. Jungen sind eher Hyperaktiv, Mädchen eher Unkonzentriert. Die Symptompalette ist sehr breit und reicht von „Zappelphillip“ bis „zerstreuter Professor“. Zur Erkennung wird u.a. die Connors-Skala verwendet. Therapeutisch kommt die Beratung sowohl des Kindes als auch der Eltern in Frage, Ebenso eine Verhaltenstherapie des Kindes oder auch eine medikamentöse Therapie.

Aus den vorangegangenen Störungen kann sich u.a. eine Störung des Sozialverhaltens ergeben. Oft tritt es auch mit schwierigen sozialen Umständen auf und beinhaltet aggressives Verhalten, Stehlen, Zündeln, Lügen, etc.

Bei Ticstörungen kommt es zu unwillkürlicher Äußerung von Lauten oder auch Bewegungen. Das kann bei leichteren Störungen dieser Art nervöse Ursachen haben, schwerere Störungen müssen behandelt werden (auch wenn der Erfolg nicht sehr groß ist). Dazu gehört das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom. Es äußert sich durch massive motorische und vokale (spachliche oder Geräusche) Tics.

Als Ausscheidungsstörung bezeichnet man das Bettnässen oder Einkoten nach dem 5. Lebensjahr. Man spricht von primärer Enuresis (Bettnässen), wenn das Bettnässen nie aufgehört hat, von sekundärer, wenn nach erlernter Blasenkontrolle das Bettnässen wieder anfängt. Außerdem unterscheidet man die Enuresis nocturna (nächtliches Einnässen) von der Enuresis diurna (Einnässen am Tag). Als Ursachen kommen erbliche Faktoren oder auch Belastungs-situationen in Betracht. Bei der Enkopresis (Einkoten) können Verstopfung oder auch Belastungssituationen eine Rolle spielen. Therapeutisch spielt sowohl die Behandlung organischer Befunde als auch die psychischer Faktoren eine Rolle.

Schlafstörungen kommen im Kindesalter meistens in Form der Albträume, des Nachtwandelns oder des plötzlichen Erwachens mit Schrei (Pavor Nocturnus) vor. Sie wurden bereits bei den Schlafstörungen behandelt.

Ebenso die Ess-Störungen. Am häufigsten erkranken Mädchen (Verhältnis 1:12 zu Jungen) an einer Anorexie, bei 20% verläuft sie chronisch, ca. 2% versterben. Immer häufiger kommt es bei Kindern zu Adipositas. Dies liegt zum einen daran, dass oft auch die Eltern adipös sind (erlerntes Verhalten), aber auch am prinzipiellen Konsumangebot und –verhalten (Fast-Food).

Depressive und Angst-Störungen äußern sich bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen, wobei sich Kinder eher zurückziehen und deshalb oft nicht als depressiv erkannt werden. Psychotische Störungen (bspw. in Form der Jugendschizophrenie) sind oft gekennzeichnet durch eine Negativ-Symptomatik, also sozialer Rückzug, Leistungsknick in Beruf oder Schule, Ängste, etc.

Zwei wichtige und aktuelle Themen bei Kindern sind noch die Vernachlässigung und Misshandlung, bzw. der Missbrauch. Neben den körperlichen Schäden, die die Kinder erleiden, sind die psychischen Schäden oft unermesslich. Bei einem begründeten Verdacht müssen die entsprechenden Stellen (Jugendamt, Polizei) benachrichtigt werden. Die Interpretation von Spielverhalten und Zeichnungen ist hier oft nicht sehr aussagekräftig!

Allgemeine Charakteristik
Die Ursachen psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen sind meist mehrdimensional, d.h. es spielen biologische, psychologische und soziale Aspekte hinein. Neben Familien- und Eigenanamnese spielt auch die Fremdanamnese eine große Rolle bei der Diagnose. Genauso sollte die Therapie mehrdimensional angelegt sein, also Psychoedukation, Psychotherapie und Pharmakotherapie einbeziehen. Außerdem muss die Familie und das soziale Umfeld einbezogen werden. Die Prognose hängt hier von den nebeneinander wirkenden Störungen, dem Verlauf und dem sozialen Umfeld ab.

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Sexualstörungen

Sexualfunktion, -identität und -präferenz

ist beim Menschen längst nicht nur ein Mittel der Fortpflanzung, sondern auch des Lustgewinns und des persönlichen Ausdrucks. Sie hat viele Facetten und selbst Homosexualität ist, zumindest in den westlichen Ländern, eine wenigstens von wissenschaftlicher Seite aus akzeptierte Lebensform.

Sexualität kann in ihrer Funktion, in der Geschlechtsidentität oder der Präferenz gestört sein.

Von sexuellen Funktionsstörungen spricht man, wenn die Sexualität durch körperliche Einschränkungen nicht mehr vollständig oder auch gar nicht mehr ausgelebt werden kann. Dies können Libidoverlust (Ekel oder Angst vor Sex) sein, beim Mann kommt es zu Erektionsstörungen, zum frühzeitigen oder ausbleibenden Samenerguss. Bei der Frau kann es zu Schmerzen beim Sex kommen oder auch zu einer Anorgasmie (kein Orgasmus). Außerdem kann es nach dem Sex zu Gereiztheit oder Verstimmtheiten kommen.

Fühlt sich Mensch mit seinem biologischen Geschlecht nicht wohl, so spricht man von einer Störung derGeschlechtsidentität. Diese Menschen streben dann den Wechsel des Geschlechts an, zunächst durch Kleidung und Verhalten, nach eingehender Beratung und Betreuung auch durch eine Umoperation zum anderen Geschlecht. Dabei steht nicht der Sexualtrieb im Mittelpunkt, sondern eben das reine Geschlecht, wobei es mehr Männer gibt, die sich dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, als umgekehrt. Therapeutisch wird der Betreffende eingehend beraten und Schritt für Schritt an seine Rolle herangeführt. So will man vermeiden, dass eine spätere Operation bereut wird. Nichts desto Trotz leiden viele dieser Menschen, eben weil sie auch nach einer Operation unter anderem soziale Probleme fürchten müssen. Auch körperlich ist eine solche Operation nicht immer Komplikationsfrei.

Von Störungen der Sexualpräferenz spricht man, wenn die sexuellen Wünsche den „Normalbereich“ verlassen, unter der Vorraussetzung, dass sexuelles Erleben ohne diese Praktiken nicht mehr möglich ist, eine zwanghafte Durchführung mit Kontrollverlust besteht und der dazugehörige Partner auch gegen seinen Willen für die Praktiken instrumentalisiert wird. Bekannteste sind der Fetischismus, Voyeurismus, Exhibitionismus oder Sadomasochismus. Außerdem steht die Pädophilie auf der Liste der Störungen der Sexualpräferenz. Hier kann auch eine Medikamententherapie zur Minderung der Libido erfolgen.

Prinzipiell ist eine Andersartigkeit nicht immer behandlungsbedürftig und oft kommen die Betreffenden auf äußeren Druck zum Therapeuten.

Sexualstörungen Menschliche Sexualität beschränkt sich längst nicht nur auf den biologischen Aspekt der Fortpflanzung. Durch das Fehlen einer sexuell aktiven Zeit (wie die Brunstzeit bei Tieren), ist sie ständig präsent. Zudem gibt es alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede. Sexualität hat keine Lebenswichtige Funktion, wie es die Nahrungsaufnahme und der Schlaf bspw. haben und ist kein reines Instinktgeschehen. Vielmehr leistet sie einen Beitrag zum Wohlempfinden und zur Zufriedenheit.

Man unterscheidet die folgenden Zuordnungen:

  • Biologisches Geschlecht > Äußeres Geschlecht, Geschlechtsmerkmale
  • Geschlechtsidentität >Subjektive Zugehörigkeit als Mann/Frau zur Geschlechtsrolle
  • Sexuelle Orientierung > Ausrichtung auf das Partnergeschlecht (Hetero-, Homo-, Bisexuell)
  • Geschlechtsrolle >Gesellschaftliche Erwartung an das entsprechende Geschlecht

Die „normale“ Sexualität Bei den neurotischen Störungen haben wir bereits über die Entwicklungsphasen nach Freud gehört. Sie stellen ein Entwicklungsmodell der Sexualität dar:

Phase Lebensjahr Beschreibung Orale Phase 1. Lustvolles Gefühl der Nahrungsaufnahme, des Einverleibt- und Versorgtwerdens Anale Phase 2. – 3.
Subjektive Kontrolle der Ausscheidung, des Loslassens, der Abgrenzung Phallisch-ödipale Phase 3.   4. Erleben der Geschlechterunterschiede, des Werbens und der Konkurrenz Latenzphase 7. – 12. Abnahme des sexuellen Interesses, Zunahme der Umweltaktivitäten und sensomotorischen Fähigkeiten

Die Grenzen zwischen den Phasen sind fließend. Während bei Mädchen die Pubertät heute bei 13-14 Jahren liegt, beginnt Sie bei Jungen etwas später. Im Alter ist die Sexualität prinzipiell nicht eingeschränkt, es kommt jedoch häufig zu verminderten Reizleitungen und Erektionsstörungen beim Mann.

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Schlafstörungen

Schlafstörungen

Schlafstörungen kommen sowohl im normalpsychischen, als auch im krankhaften Bereich vor. Sie können sich in Einschlafstörungen äußern, in Durchschlafstörungen, also verbunden mit früherem Aufwachen, in zu kurzem oder auch zu langem Schlaf, bzw. hier einer nicht durch zu wenig Schlaf begründeten Dauermüdigkeit. Die Ursachen hierfür können entweder im Inneren des Körpers liegen (Erkrankungen, die eine Ruhe nicht ermöglichen) oder im Äußeren (bspw. Lärm). Außerdem kann eine Störung des normalen Schlaf-Wachrhythmus bestehen, z.B. durch Schichtarbeit oder Jetleg.

Zur Diagnosestellung sind Auftreten, Häufigkeit und Auslösemöglichkeiten zu erfassen. In aller Regel ist eine Medikamentengabe nicht sinnvoll, bei längerem Andauern jedoch sollte eine Untersuchung im Schlaflabor stattfinden. Hier können Ursachen mithilfe von Messgeräten geklärt werden.

Ansonsten gelten die Regeln der „Schlafhygiene“. U.a. sind dies das Vermeiden von Stimulantien (Kaffee, Alkohol), regelmäßige Schlafzeiten und eine angenehme Schlafumgebung.

Zusätzlich sind noch drei Schlafstörungen zu nennen, nämlich das Schlafapnoesyndrom, die Narkolepsie und das restless-legs-syndrom. Beim Schlafapnoesyndrom kommt es zu kurzen Atempausen während des Schlafes, bei der Narkolepsie zu vermehrten, unkontrollierbaren Schlafattacken während des Tages und beim restless-legs-syndrom zu Missempfindungen in den Beinen, die den Schlaf stören oder unmöglich machen. Unter Umständen kann hier, wie auch bei der Narkolepsie eine Medikamententherapie angezeigt sein.

Zuletzt gibt es noch die Paramnesien wie den Pavor Nocturnus (Aufwachen in der Nacht mit einem Schrei), den Somnambulismus (Schlafwandeln) und Albträume. Letzterer tritt meistens in der zweiten Nachthälfte auf, die beiden anderen in der ersten.

Nicht zuletzt können Schlafstörungen natürlich auch aus körperlichen Erkrankungen heraus entstehen, wie bspw. Schilddrüsen-Überfunktion, Demenz, Parkinson, etc.

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Persönlichkeitsstörungen

[tabby title=“Zusammenfassung“]Von Persönlichkeitsstörung spricht man, wenn bestimmte Merkmale der Persönlichkeit eines Menschen, permanent hervorstechen. Diese Persönlichkeitsmerkmale müssen per Definition das Leben des Menschen und/oder seiner Mitmenschen negativ beeinflussen und dürfen nicht den entsprechenden „Regeln“ seines Kulturkreises entsprechen. D.h., das Verhalten des Betreffenden ist als der Situation entsprechend nicht angebracht zu beschreiben. Das kann von extrem ängstlich und besorgt (ängstliche Persönlichkeit) über exzentrisch theatralisch (histrionische Persönlichkeit) bis hin zu verachtend und selbstsüchtig (dissoziale Persönlichkeit) sein.

Zwei Störungen, die zu diesem Kreis gehören, seine besonders erwähnt: Eine der bekanntesten ist die emotional instabile oder auch Borderline Persönlichkeitsstörung. Menschen mit dieser Störung sind, wie der Name sagt, emotional sehr instabil, ständigen Schwankungen unterworfen und haben daher oft auch instabile Beziehungen. Sie verletzen sich häufig selbst, bspw. durch ritzen der Haut und neigen zu Abhängigkeit von Drogen und Alkohol. Sie heißt deshalb Borderline (Grenzlinie), da der Übergang von einer Neurose zur Psychose fließend ist.

Ebenso bekannt ist die ADHS-Störung (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperkine-tisches-Syndrom). Sie beginnt im frühen Kindesalter und ist geprägt von extremer Unaufmerksamkeit, motorischer Überaktivität, emotionaler Unausgeglichenheit und hoher Impulsivität. Beim Kind kann dies zu einem gestörten Verhalten, bspw. in der Schule führen, später auch zu einer Störung des Sozialverhaltens. Bei jedem 10. Kind geht diese Störung auch in das Erwachsenenalter über. Hier nimmt die motorische Unruhe ab und wird eher zu einer inneren Getriebenheit. Menschen mit dieser Störung leben oft unter ihrem Potential, nicht zuletzt, weil langfristige Bindungen an einen Arbeitgeber auch keine Karrieren zulassen.

Persönlichkeitsstörungen beginnen oft im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter. Häufig kommen die Menschen aufgrund anderer psychischer Probleme zu einem Therapeuten. Die Persönlichkeitsstörung selbst ist zunächst schwer zu behandeln und erfordert ein stabiles Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut und Patient.

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung wird auch medikamentös behandelt (Antidepressiva und Neuroleptika), ADHS im Kindesalter teils auch mit Stimmungsaufhellern (Amphetamine). Persönlichkeitsstörungen und Verhaltensstörungen

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Neurotische Störungen

Neurotische Störungen

Der Begriff „Neurose“ wird heute so nicht mehr verwendet. Vielmehr werden zu den Neurosen, den neurotischen Störungen also,  die Angst-, Zwangs-, Belastungs-, Konversions- und somatoformen (körperlich auftretenden) Störungen gezählt.

Angst ist ein Mechanismus, den vermutlich alle Menschen kennen. Sie kann begründet sein, wenn wir uns bspw. in einer lebensbedrohlichen Situation befinden. Sie äußert sich durch das Gefühl, in der Klemme zu sitzen, in einer auswegslosen Situation zu sein oder auch durch Todesangst. Körperlich zeigt sie sich in verschiedenen Symptomen wie zittern, schwitzen, Ohnmachtsgefühl, Herzrasen, hohem Blutdruck und vielen anderen. Angst kann akut auftreten, also für einen begrenzten Zeitraum oder auch chronisch, schlimmstenfalls permanent und ein Leben lang. Dann spricht man von einer generalisierten Angststörung.
Ein akutes Angstsyndrom ist die Panikattacke, die einige Minuten bis zu einer halben Stunde lang grundlos dauern kann. Sie gipfelt in dem Gefühl der Lebensbedrohung und des Kontrollverlustes. Tritt sie häufiger auf, spricht man von einer Panikstörung.

Angst kann auch bezüglich einer Situation oder eines Objektes auftreten. Dies kann Angst vor Menschenansammlungen sein (Agoraphobie, Agora = Marktplatz) oder vor sozialen Anlässen (Soziophobie) oder Angst vor Spinnen (Arachnophobie), vor Höhe (Akrophobie) oder engen Räumen (Klaustrophobie).
Das Problem, besonders bei Angst vor bestimmten Situationen, kann sein, dass der Mensch mit dieser Angst immer mehr eben solche Situationen vermeidet und schließlich wenig bis keine sozialen Kontakte mehr aufrecht erhält. Dieses Vermeidungsverhalten tritt oft auch bei Panikstörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen auf. Häufig treten dann noch andere psychische Störungen auf, wie Sucht oder Depressionen.
Angst vor Objekten ist häufig nicht so folgenreich, da bspw. Spinnen gut vermieden werden können und das tägliche Leben weniger beeinflussen, als z.B. Menschenansammlungen.

Zwangsstörungen sind gekennzeichnet durch häufiges Wiederholen bestimmter Rituale. Ihnen liegt ebenso eine Angst zugrunde („habe ich den Herd ausgeschaltet“?) oder einfach das Verlangen, bspw. sich zu waschen (Waschzwang) oder die Wohnung zu putzen (Putzzwang). Die Handlungen werden als unsinnig empfunden, können aber trotzdem nicht abgestellt werden – da eine Unterlassung Angst hervorrufen würde; deshalb werden sie eben doch und immer wieder ausgeführt.

Belastungsstörungen treten nach Ereignissen auf, die jeder Mensch als belastend oder gar katastrophal bezeichnen würde. Dies kann der Schock nach einem Unfall sein, der nach kurzer Zeit überwunden ist oder das Trauma nach einem Gewaltverbrechen, bspw. einer Vergewaltigung oder Kriegsgeschehen, die länger andauern können. So spricht man dann auch von einer posttraumatischen Belastungssituation, die auch erst Wochen nach dem Ereignis eintreten und bis zu Jahre andauern kann.

Darunter fällt auch die Trauerreaktion, die in der Regel nach zwei Jahren abgeschlossen ist und ansonsten als abnorme Trauerreaktion bezeichnet wird.

Als Konversionsstörungen bezeichnet man psychische Probleme, bspw. in Form belastender Ereignisse, die als körperliches Symptom, in abnormen Verhaltensweisen oder auch in Form von psychischen Ausfällen auftreten können. Hier vermutet man, dass keine psychische Verarbeitung von Problemen und Konflikten stattfindet, sondern das Problem eben auf andere Ebenen verlagert wird. Bereits vor S. Freud wurde dies als Hysterie bezeichnet. Damals wurde vor allem Frauen dieser Mechanismus zuerkannt. Heute weiß man, dass bei jedem Mensch solche Verdrängungen auf andere Bereiche auftreten.
Dies können Lähmungen, verlorene Gedächtnisinhalte (Amnesien) oder unübliche Handlungen (das Verreisen für eine bestimmte Zeit unter Annahme einer neuen Identität) sein.

Bei somatoformen Störungen treten körperliche Symptome auf, für die es keine (ausreichende) Erklärung gibt. Oft haben solche Menschen bereits viele Ärzte konsultiert, von denen keiner einen ausreichenden Befund stellen konnte. In die psychotherapeutische Praxis kommen sie meist aufgrund anderer Probleme wie Depressionen oder auch Sucht.
Die bekannteste ist der Hypochondrismus, bei dem die Betroffenen glauben, an einer bestimmten Krankheit zu leiden, oftmals auch das entsprechende Symptombild aufweisen, allerdings keine körperlichen Ursachen feststellbar sind.

Die Ursachen der Störungen dieses Kreises sind unterschiedlich. Den Belastungsreaktionen liegt natürlich eine vorausgegangene Belastungssituation zu Grunde, an und mit der gearbeitet werden kann. Oft werden solche Belastungssituationen nicht direkt verarbeitet, sondern zunächst unbearbeitet in ein sog. Traumagedächtnis geschoben. Ziel einer Therapie ist es, das Erlebte Stück für Stück zu bearbeiten, oft auch, Schuld abzubauen (bspw. nach Vergewaltigung oder Beiwohnen bei einem Gewaltverbrechen).

Bei Angst und besonders bei Phobien geht man von gelerntem Verhalten aus, wohl auch, weil jede andere wissenschaftliche Erklärung hier zunächst einmal versagt. Die Therapie zielt darauf ab, das negative Verhalten abzubauen. Im Falle von Angst- aber auch von Zwangsstörungen bedeutet dies, dass man den Betreffenden dazu bringt, die auftauchende Angst auszuhalten, um zu sehen, dass nichts von dem Befürchteten tatsächlich eintrifft, wenn bspw. eine Zwangshandlung nicht ausgeführt wird.

Konversions- und somatoforme Störungen sind nicht ganz so leicht therapierbar, da sich die psychischen Probleme ja auf einer anderen, körperlichen Ebene äußern. Die Betroffenen wollen selten wahrhaben, dass es sich um ein psychisches Leiden handelt, zumal ja der körperliche „Beweis“ vorliegt. Es ist wohl auch für den Arzt nicht leicht zuzugeben, nichts gefunden zu haben, was den ein oder anderen evtl. dazu treiben kann, immer weiter zu diagnostizieren. Bis dann dazu übergegangen wird, an ein psychisches Problem zu denken, ist eine Vertrauensbeziehung zwischen Therapeut und Patient oft schon nicht mehr ohne weiteres möglich. Hier ist ein behutsames Vorgehen notwendig.

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Affektive Störungen

Affektive Störungen – Depression, Manie und Bipolare

Die Depression ist eine der häufigsten psychischen Störungen, wobei das Ersterkrankungsalter nach vorne zu rücken scheint und immer mehr Menschen zumindest an leichteren Depressionen leiden. 

Depressionen sind besonders durch den Verlust von Freude und vor allem Antrieb und damit Handlungsfähigkeit gekennzeichnet. Sie können einmalig oder auch immer wieder auftreten. Behandelt dauern sie 8-16 Wochen an, wobei ein Teil auch chronisch verläuft. Auch gibt es die leichte, andauernde depressive Verstimmung, die Dysthymie.

Depressionen können als Reaktion auf Ereignisse, sie können aber auch ohne einen scheinbaren äußeren Anlass auftreten.
Es kann eine Veränderung im Gehirn bei Depressionen festgestellt werden, nämlich eine Störung des Neurotransmitter-Haushaltes. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die für die Reizweiterleitung im Gehirn verantwortlich sind. Ebenso kann eine erbliche Komponente beobachtet werden.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Menschen, in deren Familie häufiger Depressionen auftraten, alleinstehende oder einsame Menschen und solche, die in sich dauernden Konfliktsituationen befinden. Zu einer Depression können zahlreiche andere Störungen auftreten, wie Angst, Sucht, Zwänge, Persönlichkeits- und auch Ess-Störungen.

Die Therapie erfolgt, zumindest bei mittelschweren bis schweren Depressionen, medikamentös und mit psychotherapeutischen Verfahren. Psychotherapeutisch hat sich die kognitive Therapie als wirkungsvoll erwiesen.

Zu beachten ist, besonders am Beginn und am Ende einer depressiven Episode, aber auch zu Beginn einer medikamentösen Therapie, die SUIZIDGEFAHR.
Dies liegt daran, dass besonders Menschen, die bereits eine depressive Episode durchgemacht haben zu Beginn und am Ende noch oder wieder die Kraft haben, an Suizid zu denken, bzw. durch die Medikamente wieder zu Kräften kommen.

An zweiter Stelle treten die bipolaren Störungen. Sie beginnen oft mit einer manischen Phase und münden in eine depressive Phase. Bipolare Störungen beginnen früher als depressive Störungen, haben einen schwereren Verlauf und ein höheres Suizidrisiko.

Am seltensten ist der Gegenpol der Depression, die Manie. Sie ist im Gegensatz zur Depression durch eine euphorische, manchmal auch aggressive, Stimmung gekennzeichnet. Dabei ist sie allerdings wenig konstruktiv, mitunter sogar äußerst destruktiv und eigen- oder sogar fremdgefährlich. Größenideen machen sie scheinbar stark und unverletzlich, Projekte werden angeleiert und nie zu Ende geführt. Nicht selten treiben Maniker sich und/oder ihre Familie in den finanziellen oder auch sozialen Ruin. Ein weiteres Merkmal ist die Ideenflucht, also das Auftreten ständig neuer Ideen, denen kaum noch zu folgen ist.

Da die Stimmung gehoben ist, besteht bei manischen Menschen zunächst keine Krankheitseinsicht, was eine Therapie erschwert oder gar unmöglich macht.
Medikamentös werden Stimmungsstabilisierer eingesetzt (z.B. Lithium), psychotherapeutisch gibt es in der akuten Phase wenig Möglichkeiten der Intervention oder gar Heilung. Die Einsicht der Menschen muss in den „gesunden“ Phasen gestärkt werden, so dass in den Akutphasen besser geholfen werden kann.

Zu den affektiven Störungen können auch noch psychotische Symptome hinzukommen. So kann der depressive Mensch zusätzlich an einem Kleinheitswahn erkranken, der Maniker kann einen Größenwahn ausbilden.

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Psychosen und Schizophrenie

Psychosen und Schizophrenie

Die Schizophrenie gehört zu den Psychosen und ist von affektiven Störungen begleitet. Ihr Hauptmerkmal allerdings sind die bizarren Erlebnisweisen, die sich aus den unterschiedlichsten Störungen zusammensetzen, wie Halluzinationen, Wahn und Störungen des Denkens, bis zum Zerfall der Denkinhalte und Sprachneubildung. Dabei sind schizophrene Menschen oft sehr intelligent und versuchen, aus den verschiedenen (gespaltenen = schizophrenen) Erlebniswelten, die sie durchmachen, immer noch ein einheitliches Erleben zu bilden, was Ihnen natürlich nicht oder schwerlich gelingt. Genau hier liegt das Drama der Schizophrenie.

Dreiviertel der Schizophrenien beginnen vor dem 40. Lebensjahr, bei Frauen etwas später, Ihre Prognose ist dafür etwas besser als bei den männlichen Patienten. Eher selten kommt die jugendliche Schizophrenie, die Hebephrenie vor. Als Entstehungsursache nimmt man eine erhöhte Verletzlichkeit des Gehirns an. D.h. dass der Schizophrene besonders auf dauernde bspw. familiäre Stress-Situationen sehr sensibel reagiert und mitunter irgendwann eine Schizophrenie ausbilden kann. Allerdings ist man sich hier noch nicht wirklich sicher.

Die Symptome einer Schizophrenie sind sehr unterschiedlich. Erstmals wurden sie von Eugen Bleuler, später von Kurt Schneider definiert. Heute erfolgt die Diagnose nach der ICD-10. Hier kommen Ich-Störungen, Wahnerleben, Stimmenhören, Störungen des Gedankenablaufs, motorische (katatone) Störungen und auch Negativsymptome wie Affektverarmung vor.

Prinzipiell kann eine Schizophrenie viele Gesichter haben und ist oft bei weitem nicht so spektakulär, wie man hört oder in Filmen sieht. Sie beginnt nicht selten schleichend und wird deshalb, wenn überhaupt, sehr spät erkannt. Wenn äußerlich auch nicht sichtbar, bedeutet es für die Menschen eine oft ungeheure Qual. Man stelle sich vor, sein Ich nicht mehr als geschlossen zu erleben, seine Gedanken entzogen zu bekommen oder sein ganzes Denken zerfallen zu sehen. All das ist äußerlich kaum bemerkbar, zerreißt die Menschen innerlich allerdings umso mehr.

Therapeutisch werden bei einer Schizophrenie in der Akutphase Neuroleptika verabreicht. Sie vermindern einerseits die produktiven Symptome, wie Wahn und Halluzinationen, andererseits sedieren sie die Menschen und machen sie überhaupt erst ansprechbar. Während der gesunden Phasen ist es wichtig, die individuellen Vorboten einer Schizophrenie zu erörtern, so dass bei einem erneuten Rückfall schnell gehandelt werden kann. Immer häufiger kommen aber auch die Psycho- und vor allem die Soziotherapie zum Einsatz.

Die Chancen auf eine soziale Heilung, also auf Reintegration in die (arbeitende) Gesellschaft, liegen bei ca. 60%. Dennoch ist ein verhältnismäßig großer Teil teilweise oder komplett auf fremde Hilfe angewiesen.

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